Ukraine
"Z" – Russen-Symbol wird mit Hakenkreuz verglichen
Das auf russischen Panzern im Ukraine-Krieg gesichtete "Z" ist zum neuen Symbol regierungstreuer Russinnen und Russen geworden.
Zuerst tauchte das "Z" nur auf russischen Panzern in der Ukraine auf, doch längst ist der Buchstabe in Russland zum Symbol für den Krieg geworden. Wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte, steht das Schriftzeichen für den Slogan "Für den Sieg". Der Ausdruck schreibt sich, ins Englische übertragen, "za pobedoy". Im kyrillischen Alphabet gibt es den Buchstaben allerdings gar nicht, im Deutschen wird er als "S" transkribiert, auch um auf die weiche Aussprache hinzuweisen.
Mittlerweile prangt das "Z" in Russland auf vielen Autos. Arbeiter brachten es auf einer Raketenrampe des Weltraumbahnhofs Baikonur an. In sozialen Netzwerken fügen auch Prominente ein großgeschriebenes "Z" in ihren Namen ein. In russischen Propagandavideos zeigen sich junge Leute mit dem Buchstaben auf ihren T-Shirts als Unterstützer von Präsident Wladimir Putin und der von ihm angeordneten "Spezialoperation" gegen die "Neonazis" im Nachbarland.
Einen Skandal löste jüngst der russische Turner Iwan Kuljak aus, als er das "Z" beim Weltcup in Doha deutlich sichtbar auf sein Trikot klebte – er wurde Dritter, ein Ukrainer gewann.
Vergleiche mit Hitlers Swastika gezogen
Fest steht: Das "Z" ist zu einem Symbol der russischen Propaganda geworden. Neben jungen Russen, die sich in "Z"-T-Shirts zeigen, zelebriert auch die Duma-Abgeordnete Maria Butina – die 2018 in den USA als Verschwörerin und Agentin verurteilt wurde – das "Z" auf Instagram. Viele Twitter-User ziehen nun Vergleiche mit dem Hakenkreuz der Nazis – und deuten es so, dass sich Russland zu einem faschistischen Staat entwickle:
Ukrainische Streitkräfte nutzen den Buchstaben längst für eigene Zwecke und pinseln auf unschädlich gemachte russische Panzer rund um das "Z" in derber Sprache: "Putinu pizdez" (englisch transkribiert) - auf Deutsch etwa: "Putin, du bist im Arsch".